Schwermetallen und deren Ausleitung

Die Schwermetallausleitung spielt in der modernen ganzheitlichen Medizin eine immer größer werdende Rolle und ist aus den meisten Therapiekonzepten nicht mehr wegzudenken. Im Aufklärungsgespräch kommt bei den Patienten immer wieder Unverständnis über die Notwendigkeit einer Ausleitung auf; man habe diese vermeintlich ungefährlichen Füllungen - in erster Linie Amalgamfüllungen - bereits seit Jahren und habe bislang keinerlei Probleme damit gehabt. In der Bundesrepublik, wie auch in anderen industrialisierten Ländern wird es geradezu als normal angesehen, dass die Menschen mehrere Amalgamfüllungen in ihren Zähnen haben. In den unterschiedlichsten Publikationen aus der konventionellen Zahnmedizin wird immer wieder die nicht vorhandene toxische Gefährdung aus Amalgamfüllungen angesprochen. Ebenso wird es als normal angesehen, dass in der zahnmedizinischen Versorgung viele unterschiedliche Metalle und Metall-Legierungen verwendet werden. Als Kind bekam man die ersten Löcher mit Amalgam versorgt. Im Laufe des Lebens leiden die Zähne immer mehr, sodass sie nicht mehr mit Füllungen versorgt werden können und statt dessen mit Metallkronen der unterschiedlichsten Zusammensetzung restauriert werden.

Text? Doch schon eine einzige Füllung kann zu einem Problem werden, da Amalgamfüllungen in der Regel mit der Hand gestopft werden, d.h. der Zahnarzt verdichtet das Material mit einem Kugelstopfer. Somit ist der Verdichtungsdruck immer wieder unterschiedlich.

Um dieses Defizit auszugleichen, wurden Amalgamkondensierer in Form eines Winkelstückes hergestellt, die an die Behandlungseinheit Angeschlossen werden und mit gleichem Schwingungsverhalten das Amalgam in dem Zahn verdichten. Nach dem Festwerden dieser Füllungen werden mit Schnitzinstrumenten die Fissuren ("Berge und Täler") in die Oberfläche geschnitzt, um die anatomische Oberfläche des zerstörten Zahnes möglichst naturgetreu wieder herzustellen. Die Kaubewegungen mit dem Gegenkiefer sollen auf diese Weise reibungslos verlaufen. Danach wird die Oberfläche vorpoliert (brüniert) und erst nach mehreren Tagen auf Hochglanz poliert. Somit erreicht man bei diesen Füllungen eine sehr ordentliche Oberfläche, deren Härte mit der von Gussfüllungen mithalten kann. Allerdings können die Kontaktflächen der Füllungen zu den Nachbarzähnen nicht poliert werden, daher hat man schon jetzt in ein und derselben Füllung Unterschiede der Härte, der Verdichtung sowie der Oberflächenpolitur, und es entsteht bereits die erste kleine Mundbatterie.(Der hier dargestellte Arbeitsablauf entspricht dem Ideal, das in der Praxis aus Kosten/-Zeit und mangelnder Fach-/ und Sachkenntniss praktisch niemals erreicht wird. Oder sind sie von ihrem Zahnarzt schon einmal einen Tag nach dem Legen einer Amalgamfüllung zum Polieren derselben einbestellt worden???) In dem Fall, dass zusätzlich noch ein anderes Metall bzw. eine andere Metall-Legierung in den Mund kommt, sind beide mit Speichel gut verbunden, und wieder ist eine Mundbatterie fertig. Sie ist jetzt allerdings noch viel stärker und auch in der Lage, das weniger edle Material (in der Regel Amalgame) aufzulösen und zu spalten. Die sonst so hochgelobte Stabilität dieser Mischung verringert sich, und das Material zersetzt sich.

Text? Dies kann besonders eindrucksvoll in Abbildung 1 an der porösen Oberfläche gesehen werden. Besondere Komplikationen und spätere parodontale (Zahnfleischschwund) und immunologische Probleme entstehen durch die Einlagerungen des freien Silbers in die Zahnfleischtasche. Derartige Ansammlungen imponieren durch eine bläuliche Imprägnation des Zahnfleisches (Abbildung 2). Solche Ablagerungen findet man bei Patienten mit Metallmischungen besonders an den Versorgungen mit höherwertigen Metall-Legierungen. Dort entstehen häufig parodontale Probleme mit Blutungen und Taschenbildungen. Diese Ansammlungen sind noch lange nach einer möglichen Extraktion des Zahnes vorhanden und müssen stets chirurgisch beseitigt werden. Die auf den Abbildungen zu sehende Füllungen zeigen extreme Auflösungserscheinungen. Die Oberflächen der Füllungen weisen Hunderte von kleinen schwarzen Kratern auf als Zeichen der Auflösung und Zersetzung dieser angeblich extrem stabilen Amalgamfüllungen. Bedenkt man an dieser Stelle wie sich die Mundmilieusituation (pHWert des Speichels) durch die Ernährung (säurehaltige Lebensmittel, Getränke etc.) ständig ändert, so kann man leicht nachvollziehen, welche chemischen Kräfte wirken, die diese unterschiedlichen Metallkompositionen aufbrechen, aufspalten und zersetzen. Die entstandenen Produkte werden verschluckt, über die Mundschleimhaut resorbiert oder eingeatmet. In der täglichen Praxis findet man bei nahezu jedem Patienten ein Metallgemisch.

Nicht wenige Patienten bringen es auf sage und schreibe 15 verschiedene Metalllegierungen in einem Mundraum, und dies alles nur wenige Zentimeter von der Hypophyse/Hypothalamus (dem Ort unseres Bewußtseins) entfernt. Unter Umständen wird dem kritisch Denkenden hier klar, warum man sich bei nüchterner Betrachtung unserer Umwelt/- politischen/- sozialen/-Situation des Eindrucks nicht erwehren kann, der Mensch ist ein geistig krankes weil nicht selbstverantwortlich Lebensfähiges Individium.

Somit ergibt sich eine klare Forderung für die tägliche Praxis:

Vermeidung, bzw. Verminderung der unterschiedlichen Metall-Kompositionen im Mund der Patienten. Wenn ein Metall verwendet werden muss, dann nur ein und dasselbe (dies ist technisch heute durchaus möglich). Mehrere Wochen vor Beginn der Defektdarstellung (also der ersten Entfernung von alten Füllungen und Restaurationen) muss eine Schwermetallausleitung einsetzen, um den Patienten und seinen Stoffwechsel für diese Behandlung vorzubereiten und überhaupt in die Lage zu versetzen, diese Behandlung schadlos zu überstehen. Aus der Erfahrung zeichnet sich langsam ab, dass pro Sitzung nur max. 2-3 Füllungen ( je nach Größe) entfernt werden dürfen. Diese Entfernung muss unter strengen Kautelen zum Schutz des Patienten, aber auch zum Schutz des zahnärztlichen Personals durchgeführt werden. Häufig wird nämlich vergessen, dass Zahnarzthelferinnen und auch Behandler länger und häufiger diesen Noxen und Toxinen ausgesetzt sind. Deshalb liegt die Vermeidung von Quecksilberdämpfen auch und gerade im Interesse der Beteiligten. Darum sollten auch Zahnärztinnen und Zahnärzte und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine regelmäßige Schwermetallausleitung durchführen, oder eine evtl. Belastung in regelmäßigen Abständen laborchemisch Kontrollieren lassen.

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