Die Sprunggelenke (oberes/unteres):

Biomechanik: Die Sprunggelenke funktionieren nicht einfach durch die bloße Aneinanderreihung anatomischer Strukturen wie Knochen Muskeln und Sehnen, sondern die im Alltag auftretenden Kräfte können nur durch das komplexe Zusammenspiel gelenkführender Strukturen, wie den Bändern zusammen mit dem neuromuskulären System aufgefangen werden. Ohne dieses Bändersystem, welches nur im lebenden Organismus funktioniert, entstünden Kräfte am Sprunggelenk, welche weit oberhalb der Belastungsgrenzen von Knorpel und Knochen liegen. Demzufolge können Untersuchungen an Leichenpräparaten nicht unmittelbar auf die Wirklichkeit übertragen werden. Resümee: Die neue Denkweise fordert demnach die Wiederherstellung des gesamten Gelenks inklusive der überaus wichtigen Bandsysteme, und nicht nur die isolierte Rekonstruktion von Knorpel und Knochen. Auch die neuromuskuläre Koordination innerhalb von Bewegungsabläufen spielt eine wichtige Rolle in der Rehabilitation. Im vordergrund steht zunächst immer eine chiropraktische Behandlung der Kreuzdarmbein/-Gelenke mit nachfolgender prolotherapeutischer Stabilisation, erst wenn diese erfolgt ist widmen wir uns den defekten Bandsystemen an den Sprunggelenken.

Text? Die Sprunggelenke sind biomechanisch betrachtet extrem komplex und aufgrund der ihrer zahlreichen knöchernen Elemente und deren Gelenkige Verbindung schwierig zu befunden. Das obere Sprunggelenk kann dabei prinzipiell als Scharniergelenk betrachtet werden, mit einem Grad der Freiheit (Beugen/Strecken). Die komplexität stellen in dieser Region durch div. Sportarten gefärdeten Fußgelenke dar, sie bestehen aus 11 sog. Amphiarthrosen, das sind knöcherne Elemente mit Bandhaften verbindungen. Sie werden kaum jemals korrekt osteopatisch befundet, da eine eventuelle Dysfuktion sich in den Bildgebenden Verfahren (Röntgen, CT, MRT) nicht darstellen lässt. Da eine Funktionsstörung der keinen Fußgelenke so häufig antrifft, ist man also auf eine akribische manual-medizinische Untersuchung angewiesen. Dabei stellen die Fußgelenke das Fundament für unser ganzes Bewegungssystem dar. Am häufigsten wird unser "Fundament" durch Umknicken im oberen Sprunggelenk strapaziert. Wenn dabei keine Schwellung entsteht und Schmerz nur im Rahmen des Unfalls auftritt, bleibt meist kein Schaden zurück.

Wer jedoch einmal umknickt dessen Schicksal ist meist besiegelt, denn die Ursache liegt meist ganz wo anders - nämlich im Kreuz/-Darmbeingelenk - eine Beinlängendifferenz ist neben den schwachen Bändern die eigentliche Ursache.

Wer öfters umknickt und danach eine Schwellung oder gar eine Einblutung erleidet, der muss negative Folgen für das gesamte Bewegungssystem befürchten: Bandverletzungen, Verlust der ursprünglichen Stabilität, und natürlich die konsekutive Folge einer jeden Instabilität die Arthroseentwicklung. Früher wurden Bandverletzungen mit Einblutung meist operativ versorgt. Heute wird nur noch in Ausnahmefällen operiert, weil die Ergebnisse langfristig unbefriedigend sind. Das derzeit einzige Verfahren, das eine Verbesserung der Stabilität bringt, ist die Proliferationstherapie. Diese feiert bei der Therapie der Sprunggelenksverletzungen respektable Triumphe.

Meist ist nach zweimaliger Injektion die Schmerzsituation deutlich gebessert und der Patient dann in der Lage, ein konzentriertes muskuläres Aufbautraining zu absolvieren, das die weitere Stabilisierung vorantreibt. Natürlich immer unter Beachtung der Beckenregion und der Beinläge.


Text? Bei einigen Formen der Achillessehnenaffektion (Achyllodynie) wird im Anschluß an die Prolotherapeutische Stabilisation eine Behandlung mittels der focusierten extrakoperalen Stosswelle notwendig, um völlig schmerzfrei zu werden. Hier haben sich dann meist Triggerpunkte in der Muskulatur entwickelt - Cave: anaerobe Stoffwechslstörung durch erhöhte Kontraktion.
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