Die Hüftgelenksarthrose
Synonyme:
Arthrose des Hüftgelenkes, Hüftgelenksarthrose, Koxarthrose, Coxarthrose, Hüftarthrose, Arthrosis deformans, Osteoarthrose, Osteoarthritis deformans, Arthrosis deformans coxae, coxarthrosis.
Definition:
Der Begriff "Hüftgelenksarthrose" oder auch Coxarthrose) umfasst alle degenerativen Erkrankungen im Bereich des Hüftgelenkes, die durch Erkrankung (z.B. angeborene Störung der Funktionseinheit Hüftkopf - Hüftpfanne oder Durchblutungs-, bzw. Stoffwechselstörungen, ...), Unfall (z.B. Schenkelhalsbruch) oder Verschleiß hervorgerufen werden.
Allen ursächlichen Erkrankungen gemein ist die zunehmende Zerstörung des Gelenkknorpels, die letztlich auch die weiteren Gelenkstrukturen wie Gelenkkapsel, Knochen, Bänder und die zughörige Muskulatur schädigt. Was leider allzu häufig übersehen wird, sind die schleichenden Veränderungen der angrenzenden Gelenke, wie z.B. des Iliosakralgelenks oder der übergang L5 zur Kreuzbein-Basis.
Welche Rolle spielt das Alter?
In Falle, einer primären Coxarthrose bei der die Ursache der arthrotischen Veränderung unbekannt ist (= primäre Coxarthrose) entwickelt sich eine Hüftgelenksarthrose in der Regel erst im höheren Lebensalter (Malum coxae senile), somit meist erst nach dem 50.-60. Lebensjahr.
Häufig umfasst die Arthrose beide Seiten des Hüftgelenkes. Hierbei ist es von Bedeutung, daß nur die täglich belasteten Regionen des Hüftgelenks mit funktionellem Knorpelgewebe überzogen sind, so wird verständlich, daß die im fortgeschrittenen Alter verstärkt inaktive Lebensführung und der daraus resultierende Knorpelabbau positiv miteinander Korrelieren.
Hüftgelenksarthrosen, die auf nicht vollständig ausgeheilten Hüftgelenkserkrankungen oder anatomischen Varianten im Hüftkopf oder Pfannenbereich beruhen (= sekundäre Coxarthrose), treten in der Regel früher auf und beziehen sich meist nur auf eine Seite des Hüftgelenks. Medizinisch bezeichnet man den einseitigen Gelenkbefall als monoartikulär. Die meisten monoartikulär auftretenden Hüftgelenksarthrosen findet man bei langjährig bestehenden Dysfunktionen der Kreuz/-Darmbeingelenke sowie des übergangs von L5 zum Kreuzbein.
Obwohl es immer wieder geschieht darf bei plötzlichen einseitigen funktionsstörungen eines Hüftgelenkes, gerade wenn die Beschwerden dazu noch schnell voranschreiten, die möglichkeit einer chronischen Infektion nicht vergessen werden. Hier sind beispielsweise die Lyme-Borreliose oder auch die sehr oft anzutreffende Candidose (Chron. Pilzinfektion) zu beachten.
Häufigkeit
Da letztlich der Verschleiß als Auslöser für die Hüftgelenksarthrose als Ursache gesehen werden muss, erscheint es nicht überraschend, dass das Risiko an einer Hüftgelenksarthrose zu erkranken mit zunehmendem Lebensalter steigt. Studien belegen, dass ab einem Alter von 70 Jahren etwa 70 bis 80 % Verschleißerscheinungen an der Hüfte und/oder anderen Gelenken aufweisen. Ein wesentlicher Risikofaktor zur Entstehung, bzw. zur Beschleunigung einer bestehenden Hüftarthrose ist die veränderte Biomechanik bei vorangehenden Störungen des Beckenringes und den daraus resultierdende Beinlängendifferenzen. Lassen Sie sich bitte an dieser Stelle nichts vormachen; solange die Biomechanik nicht stimmt bleiben alle angewandten Therapien Kosmetik.
Geschlechtsverteilung:
Da Frauen häufiger unter einer Hüftdysplasie leiden, schwächere Bandsysteme haben und der Knorpel aufgrund seiner Beschaffenheit weniger belastbar ist als der männliche Knorpel, neigen Frauen eher zu Hüftgelenksarthrose als Männer.
Ursachen:
Es gibt unterschiedliche Ursachen für die Entstehung einer Koxarthrose.
Im Rahmen der klassisch orthopädischen Betrachtungsweise, auf die ich hier nicht näher eingehen werde, da sie für den Patienten nicht zielführend ist, bleiben die Ursachen meist unbekannt. Um aber die Arthrose und auch ihre Arztbriefe besser verstehen zu können, unterscheidet man zwischen der primären und der sekundären Arthrose. Wenn sich eine Arthrose ohne ersichtlichen Auslöser entwickelt - also hervorgerufen durch veränderungen die klassisch meist keine Beachtung finden, wie z.B. hormonelle Veränderungen, mechanische Veränderungen -, spricht man von einer primären Arthrose.
Als sekundäre Hüftgelenksarthrose bezeichnet man hingegen eine Arthrose, die aufgrund von Vorschädigungen, Fehlbelastungen, individuellen Entzündungsprozessen oder fehlerhaft angelegter Hüftpfanne (Hüftdysplasie) oder Schenkelhals (Impingement) entsteht.
Das Röntgenbild rechts oben zeigt Ihnen eine gesunde Hüfte. Man erkennt den Abstand zwischen dem Hüftkopf und der Hüftpfanne sehr gut. Dieser Abstand impliziert, dass sowohl die Pfanne als auch der Hüftkopf mit einer guten Knorpelschicht bezogen sind. Dies ist bei einer Arthrose nicht mehr der Fall. Die Knorpelschicht weist in einem solchen Fall teilweise erhebliche Schädigungen auf.
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Synonyme:
Arthrose des Hüftgelenkes, Hüftgelenksarthrose, Koxarthrose, Coxarthrose, Hüftarthrose, Arthrosis deformans, Osteoarthrose, Osteoarthritis deformans, Arthrosis deformans coxae, coxarthrosis.
Definition:
Der Begriff "Hüftgelenksarthrose" oder auch Coxarthrose) umfasst alle degenerativen Erkrankungen im Bereich des Hüftgelenkes, die durch Erkrankung (z.B. angeborene Störung der Funktionseinheit Hüftkopf - Hüftpfanne oder Durchblutungs-, bzw. Stoffwechselstörungen, ...), Unfall (z.B. Schenkelhalsbruch) oder Verschleiß hervorgerufen werden.
Allen ursächlichen Erkrankungen gemein ist die zunehmende Zerstörung des Gelenkknorpels, die letztlich auch die weiteren Gelenkstrukturen wie Gelenkkapsel, Knochen, Bänder und die zughörige Muskulatur schädigt. Was leider allzu häufig übersehen wird, sind die schleichenden Veränderungen der angrenzenden Gelenke, wie z.B. des Iliosakralgelenks oder der übergang L5 zur Kreuzbein-Basis.
Welche Rolle spielt das Alter?
In Falle, einer primären Coxarthrose bei der die Ursache der arthrotischen Veränderung unbekannt ist (= primäre Coxarthrose) entwickelt sich eine Hüftgelenksarthrose in der Regel erst im höheren Lebensalter (Malum coxae senile), somit meist erst nach dem 50.-60. Lebensjahr.
Häufig umfasst die Arthrose beide Seiten des Hüftgelenkes. Hierbei ist es von Bedeutung, daß nur die täglich belasteten Regionen des Hüftgelenks mit funktionellem Knorpelgewebe überzogen sind, so wird verständlich, daß die im fortgeschrittenen Alter verstärkt inaktive Lebensführung und der daraus resultierende Knorpelabbau positiv miteinander Korrelieren.
Hüftgelenksarthrosen, die auf nicht vollständig ausgeheilten Hüftgelenkserkrankungen oder anatomischen Varianten im Hüftkopf oder Pfannenbereich beruhen (= sekundäre Coxarthrose), treten in der Regel früher auf und beziehen sich meist nur auf eine Seite des Hüftgelenks. Medizinisch bezeichnet man den einseitigen Gelenkbefall als monoartikulär. Die meisten monoartikulär auftretenden Hüftgelenksarthrosen findet man bei langjährig bestehenden Dysfunktionen der Kreuz/-Darmbeingelenke sowie des übergangs von L5 zum Kreuzbein.
Obwohl es immer wieder geschieht darf bei plötzlichen einseitigen funktionsstörungen eines Hüftgelenkes, gerade wenn die Beschwerden dazu noch schnell voranschreiten, die möglichkeit einer chronischen Infektion nicht vergessen werden. Hier sind beispielsweise die Lyme-Borreliose oder auch die sehr oft anzutreffende Candidose (Chron. Pilzinfektion) zu beachten.
Häufigkeit
Da letztlich der Verschleiß als Auslöser für die Hüftgelenksarthrose als Ursache gesehen werden muss, erscheint es nicht überraschend, dass das Risiko an einer Hüftgelenksarthrose zu erkranken mit zunehmendem Lebensalter steigt. Studien belegen, dass ab einem Alter von 70 Jahren etwa 70 bis 80 % Verschleißerscheinungen an der Hüfte und/oder anderen Gelenken aufweisen. Ein wesentlicher Risikofaktor zur Entstehung, bzw. zur Beschleunigung einer bestehenden Hüftarthrose ist die veränderte Biomechanik bei vorangehenden Störungen des Beckenringes und den daraus resultierdende Beinlängendifferenzen. Lassen Sie sich bitte an dieser Stelle nichts vormachen; solange die Biomechanik nicht stimmt bleiben alle angewandten Therapien Kosmetik.
Geschlechtsverteilung:
Da Frauen häufiger unter einer Hüftdysplasie leiden, schwächere Bandsysteme haben und der Knorpel aufgrund seiner Beschaffenheit weniger belastbar ist als der männliche Knorpel, neigen Frauen eher zu Hüftgelenksarthrose als Männer.
Ursachen:
Es gibt unterschiedliche Ursachen für die Entstehung einer Koxarthrose.
Im Rahmen der klassisch orthopädischen Betrachtungsweise, auf die ich hier nicht näher eingehen werde, da sie für den Patienten nicht zielführend ist, bleiben die Ursachen meist unbekannt. Um aber die Arthrose und auch ihre Arztbriefe besser verstehen zu können, unterscheidet man zwischen der primären und der sekundären Arthrose. Wenn sich eine Arthrose ohne ersichtlichen Auslöser entwickelt - also hervorgerufen durch veränderungen die klassisch meist keine Beachtung finden, wie z.B. hormonelle Veränderungen, mechanische Veränderungen -, spricht man von einer primären Arthrose.
Als sekundäre Hüftgelenksarthrose bezeichnet man hingegen eine Arthrose, die aufgrund von Vorschädigungen, Fehlbelastungen, individuellen Entzündungsprozessen oder fehlerhaft angelegter Hüftpfanne (Hüftdysplasie) oder Schenkelhals (Impingement) entsteht.
Das Röntgenbild rechts oben zeigt Ihnen eine gesunde Hüfte. Man erkennt den Abstand zwischen dem Hüftkopf und der Hüftpfanne sehr gut. Dieser Abstand impliziert, dass sowohl die Pfanne als auch der Hüftkopf mit einer guten Knorpelschicht bezogen sind. Dies ist bei einer Arthrose nicht mehr der Fall. Die Knorpelschicht weist in einem solchen Fall teilweise erhebliche Schädigungen auf.
- Angeborene teil- oder komplette Verrenkung der Hüfte (Hüftluxation) bei angeborener Hüftdysplasie:
Bei etwa 10% aller Neugeborenen liegt der Hüftkopf nicht korrekt in der Pfanne. Die Diagnose wird in der Regel durch eine Ultraschalluntersuchung gestellt. Je nach individuell unterschiedlichem Ausmaß der Hüftdysplasie ist eine Behandlung durch Spreizverband oder eine Operation notwendig, um Spätfolgen zu verhindern. Es ist hierbei von besonderer Bedeutung, dass dieses Krankheitsbild möglichst früh erkannt wird, da nur innerhalb der ersten beiden Lebensjahre eine Nachreifung des Pfannendaches (Verminderung oder Aufhebung der Hüftdysplasie) möglich wird. Bei ausbleibender Diagnose oder Nichtbehandlung entwickelt sich eine dauerhafte Hüftdysplasie mit ihren Spätfolgen.
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